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Jukuren im Kommen – immer mehr erfahrene Menschen betreiben Karate!

karate beginnen

Beginn neuer Anfängerkurs 12.03.2015 19:30 Uhr bis 20:30 Uhr!

Vor dreißig Jahren waren Karateka, im Alter über 40 Jahren noch eine seltene und bestaunte
Ausnahme. Anfang bis Mitte der 70er Jahre war der größte Teil der Karateka zwischen 20 und 30
Jahre jung. Die Pioniere und Pionierinnen, die damals den als exotisch geltenden Kampfsport in
Deutschland verbreiteten, sind heute als Dojoleiter/innen und Trainer/innen zumeist die tragenden
Stützen der Vereine und geben ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiter.
Neben diesen, im Karatesport älter gewordenen Menschen, trifft man heute immer häufiger auf
Späteinsteiger/innen, die erst mit über 35 Jahren zum Karate-Do finden. Da sich die Motive und
Bedürfnisse von Späteinsteiger/innen aber auch von Karateka über 40 Jahren in einigen Punkten von denen der jüngeren Mitglieder unterscheiden, sind sie eine neue Herausforderung für Vereine und Übungsleiter/innen.

 

Die Bedeutung der erwachsenen Mitglieder +35, der Spät- und Widereinsteiger/innen für Vereine und Verband kann man deutlich erkennen: Aufgrund der demographischen Entwicklung unserer Gesellschaft (weniger Kinder, immer mehr ältere Menschen usw.) ist es sinnvoll und notwendig, sich verstärkt um die erwachsenen Mitglieder + 35 Jahren zu kümmern.
Die Mitgliederentwicklung des DKV zeigt, dass die Gruppe der unter 18-jährigen abnimmt, während die Gruppe der über 35-jährigen zunimmt. Die erwachsenen Mitglieder über 35 Jahren sind i. d. R. beruflich, familiär und damit auch örtlich gebunden. Die Fluktuationsrate in dieser Gruppe ist daher
geringer als bei Kindern und jungen Erwachsenen, somit unterstützen lebenserfahrene Mitglieder die Arbeit in den Vereinen, sie bringen mit ihren Erfahrungen und auch wichtige politische und soziale Verbindungen und Kontakte in den Verein und letztlich auch in den Verband.

Der zunehmenden Bedeutung dieser Zielgruppe für die Vereine und den Verband wurde auf dem Breitensporttag des DKV durch die Bildung einer Arbeitsgruppe Rechnung getragen.
Es gibt viele ältere Vorbilder und alte Meister, innerhalb der Fachübungsleiter-Ausbildung wird die Zielgruppe der Älteren etwa in 2 UE thematisiert. Die Karatelehrer/-innen-Ausbildungskonzeption und die Ausbildung zum Gesundheitstrainer/in spricht viele Themen an, die für ältere Karateka interessant
sind.
Der DKV bietet ein Leistungssportangebot für Ältere. In Nordrhein-Westfalen wurde in Kooperation im dem Landessportbund NRW bereits eine Sonderausbildung „Karate der Älteren“ durchgeführt (1998/99) und eine erfolgreiche Konzeption für diese Ausbildung erarbeitet. Der KDNW bietet
regelmäßig Übungsleiter/-innen-Fortbildungen zu diesem Thema an. Der Bayrischer Karate Bund und der Karate-Dachverband Nordrhein-Westfalen bieten regelmäßig Lehrgänge für Karateka +35 Jahren (Jukuren) an und immer mehr Vereine richten spezielle Angebote für Erwachsene +35 Jahren ein.
Aber wir sehen auch Problemfelder, denn viel zu viele ältere Karatekas verlassen den Verein und Verband, weil ihre Motive und Wünsche nicht ausreichend Beachtung finden oder weil gesundheitliche Fragen und die Angst vor Verletzungen nicht angemessen berücksichtigt werden.

Der Begriff Jukuren („die Erfahrenen“, nicht die „Älteren“) wird als neutrale Bezeichnung für erwachsene Karateka + 35 (Keiner will alt sein!) eingeführt.
Philosophische und gesundheitsorientierte Themen sollten in den Verbandsmagazinen verstärkt aufgegriffen werden.


Elisabeth Bork

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